Wo fange ich genau an...
Gerade habe ich die Bilder von shooting Nummer 47 auf meinen Rechner geladen und schon sind wir nur noch ein paar Stunden vom Jahr 2017 entfernt.
Unfassbar wie diese Monate an mir vorbei zogen. Dabei ist so vieles passiert. Schönes, wie auch Trauriges. Angefangen hat es mit einem neuen Leben <3 Und zwar das meiner kleinen süßen Nichte „Nea“, nur zwei Monate später dann die Geburt meines Neffen, liebevoll „Krümmel“ genannt. Mittlerweile sind sie schon richtig groß, können sich fast schon alleine auf den Beinen halten und sind unentwegt dabei sich weiter zu entwickeln. Ein bestimmtes Gefühl kommt hoch, wenn ich meine vier Nichten und Neffen sehe. Vor allem etwas Wehmut, so unbeschwert und glücklich in dieser Welt bei null anzufangen...
Gleichzeitig gab es noch spannende shootings, die mich erwarteten. Ein paar davon seht ihr hier rechts. Kaum zu glauben, dass wir schon wieder Winter haben ... Aber auch diese Zeit vergeht und ich fiebere schon begeistert meiner liebsten Jahreszeit, dem Frühling, entgegen.
Was aber vor allem das letzte Jahr prägte, war meine Abschlussprüfung. Eigentlich hatte ich mir dazu vorgenommen, die Fotografie hinten anzustellen aber wie es nunmal so ist:
Man kann einfach nicht mehr ohne!
Dennoch wurde jede freie Minute fürs Lernen genutzt und das bereits ab Januar. Stundenlang saß ich bei meiner Freundin. Wir gingen jede Möglichkeit und jede Fragestellung durch! Und am Schluss hatte es sich dann auch gelohnt und alle Aufregung zuvor war umsonst. Jetzt hieß es ab nach Lahr für vier Wochen. Eine Reise ins Unbekannte. Denn dort sollte ich in einer neuen Filiale, in einer fremden Stadt und auch fremden Menschen zusammen arbeiten und Erfahrungen sammeln. Angst machte sich breit, da ich doch eher ein kleiner Angsthase bin. Vor allem so ganz alleine. Weit weg von meiner Familie und meinem Schatz. Aber auch hier wieder viel Aufregung umsonst, ich lebte mich schnell ein und fand neue Freunde. Neben der Arbeit gab es dann Abende mit gemeinsam Kochen in der WG und sonnig, warme Mittage am See. Nur das Heimweh konnte ich nicht abschalten und so musste (ganz kitschig, ich weiß) ein Shirt von Marcel immer mit ins Bett :D
Da ich in der Nähe von Freiburg wohnte, wurde auch gleich mit anderen Fotografen connected und so lernte ich die liebe Nicole von „Farbfantasie Fotografie“ kennen. Ein gemeinsames shooting wurde organisiert und es folgte ein wirklich wundervoller Mittag mit viel Sonne und einer starken Ausbeute in der Kamera.
Im Sommer angekommen, entstanden dann auch diese Aufnahmen. Mit ganz viel Sonne und warmen Temperaturen. Ein Traum! Noch mehr Sonne gab es dann in unserem Urlaub auf Mallorca. Nur drei Tage vorher hatten wir uns dazu entschieden und dann gebucht :D Also ging es nach all der Lernerei und dem geografischen Abstand mit meinem Schatz auf die Insel, um sich zu erholen und mit neuem Schwung in den Arbeitsalltag zu starten. So viel Sonne, Palmen, das Meer. Ich verstehe so langsam, wieso viele Deutsche dorthin auswandern. Die Insel ist so vielseitig und wunderbar zu bereisen.
Am letzten Tag dieser Auszeit wurde dann noch ordentlich geschlämmt und als wir zurück in unserer Unterkunft waren, kam dann auch der Schock: Unzählige, verpasste Anrufe auf dem Handy. Was ihr alle auch schon mitbekommen habt, mein Vater ist in dieser Zeit, an diesem letzten Tag unseres Aufenthalts, plötzlich und völlig unerwartet verstorben. Was man in diesem Moment denkt? Ich weiß es nicht. Mein Kopf war leer. Noch heute verstehe ich das Ganze nicht und kann auch kein Bild von ihm aufstellen. Ich denke dazu braucht es einfach noch mehr Zeit.
Nach der Bestattung musste es wieder weitergehen. Mehr Zeit bleibt einem nicht und irgendwo tut es auch gut wieder einen Alltag zu erleben. Also ging ich wieder zur Arbeit und lernte für meine mündliche (letzte) Prüfung. Stundenlang verbrachte ich meine Zeit bei meiner Freundin. Karteikärtchen waren in dieser Phase meine besten Freunde. Unsere Herzen schlugen vor Angst, diese Prüfung nicht zu meistern, denn vor Menschen reden, fiel uns schwer.
Am 21. Juli war es dann soweit. Ich redete um mein Leben. So viel, dass ich den Prüfern wohl keine Chance mehr gab noch viele Fragen zu stellen :D Und juhuuu auch diese Hürde war geschafft. Weitere shootings folgten. Lenkten mich ab, von so manch trüben Gedanken und auch wenn diese Menschen nicht immer wissen, was in einem vorgeht, so möchte ich all diesen, ein großes Dankeschön aussprechen! Denn jede Begegnung, die ich durch dieses wunderbare Hobby erleben darf, zeigt mir wie wunderbar das Leben sein kann. Wie spannend es ist auf verschiedenste Charaktere zu treffen und von jedem Einzelnen so viel zu lernen... Danke! Ihr habt mir schon so manche graue Stunde versüßt und auch erleuchtet. Vielleicht auch ganz unwissend :D
Meine Überraschung in diesem Sommer: Ein kleiner Zettel von meinem Herz mit den Worten: Halte dir das kommende Wochenende frei, wie fahren dorthin, wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen. Ihr erinnert euch? Ich hatte HIER darüber geschrieben.
Von dort an war dann auch die Entscheidung getroffen zusammen zu ziehen. Nichts Schöneres hätte er mir an diesen Tagen sagen können und so freute ich mich auf gemeinsame vier Wände, die Nähe meiner Familie und den Verlust vom Gefühl des Vermissens. Also wurden Kisten gepackt und meiner Familie 2.0, der WG auf Wiedersehen gesagt. Umzug Nummer 13 folgte. Aber auch der Wechsel in eine andere Filiale. Eine Filiale mit einem Team, was mir in dieser Zeit den besten Halt gab! Menschen, die dich umarmen, wenn du kommst und die mit dir Lachen. So unendlich viel. Das Beste kam noch hinzu: Meine Freundin durfte auch dort anfangen. Mein Glück war perfekt und so darf ich das erste Mal sagen: Ich freue mich arbeiten zu gehen!
Voll getankt mit Sonne, ging es endlich wieder mit der Fotografie los und das vor allem mit Menschen, die mir am Herzen liegen. Z.B. mein Zuckerpaar Jessi und Michael. Menschen, die man einfach gern haben muss. Ich knipste sie bereits als junges Paar, aber auch auf deren Hochzeit. Nun folgten Erinnerungen der Schwangerschaft. Einfach wunderbar das Leben zweier Menschen begleiten zu dürfen.
Ein Highlight war auch der Besuch in Berlin bei meiner Muse „curlykate“. Mein Mädchen aus Landau, das raus in die große Welt gezogen ist und mit der ich bereits so unendlich schöne und auch romantische shootings knipsen durfte. Wir zwei sagen immer es war „Liebe auf den ersten Blick“ bei uns zwei :D Und so bin ich auch froh diesen lieben Menschen in meinem Leben zu wissen.
Aber auch die Begegnungen mit Menschen, die die gleiche Leidenschaft für die Fotografie in sich tragen, durfte ich treffen. Hier z.B. die wundervolle Silke aus dem Saarland. Ein Mensch, mit dem ich
viele viele gleiche Ansichten und Interessen teile. Ein zweiter Besuch ist daher schon in Planung juhuuuu.
Aber auch den ruhigen und lieben Hendrik durfte ich kennenlernen, neue Tricks abschauen und dank seinem Mut, vor der Kamera zu stehen, mich an Männerportraits
trauen. Vielen Dank an dieser Stelle!
Danke an all die Menschen, die mich in meinem Leben begleiten, sei es für die Ewigkeit oder auch nur für ein kleines Stück, des Weges. Ohne all diese Begegnungen, diesen Halt oder ohne all diese unzähligen Gespräche, wäre ich heute wohl eher eine Art Rumpelstilzchen, ergraut, unzufrieden und verschlossen, alleine in einer kleinen Höhle :D Und DAS will ja nun wirklich keiner sehen.
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Olly (Donnerstag, 12 Januar 2017 09:24)
Sehr beeindruckende Aufnahmen - sympathische und emotionale Fotografie auf höchstem Niveau.