Wir Fotografen sind ja dafür bekannt, dass wir stetig mit offenen Augen auf der Suche nach neuen shooting Plätzen sind. Sei es eine Lichtung, die wir beim Spazieren im Wald entdecken, ein
besonderer Baum bei der Fahrt zur Arbeit oder auch einfach nur ein kleines verfallenes Haus, was sich in unserem Kopf als verwunschene Kulisse für das nächste Brautpaar aufbaut.
So auch hier. Eigentlich war ich nur mit meiner mum und ihrer Freundin zum Kaffee verabredet, da zeigte sie uns kurzer Hand ihr frisch erworbenes Häuschen. Okay, Häuschen wäre wohl eher
untertrieben. Es ist nämlich eine Art Herrenhaus mit Buchsbäumen und einem Bach, der durch das Grundstück verläuft. Ja, ich war doch etwas kurz eingeschüchtert, wenn ich mir überlege wie ich auf
meinen 20qm WG-Zimmer hause und mein einziges Eigentum ein alter türkisener Twingo ist, der sich vor Autobahnen fürchtet (er zeigt es mir in dem er immer stehen bleibt), Berge abgrundtief hasst
(da fangt er an zu stottern) und den Winter, wie ich eigentlich auch, gerne hinter sich bringt (tja, die Batterie hat vor ein paar Tagen den Geist aufgegeben).
Und so baute sich also direkt eine Vorstellung in meinem Kopf auf: Ein feines Kleid, grober Schmuck, Locken, ein bisschen was von verlorener Braut im vintage look. Das Ganze setzte ich mit
der wundervollen Katharina um - bei knapp 0°C. Zumindest fing es zwischendurch draußen an zu schneien und nein das Haus hat nicht wirklich gewärmt. Zumindest hat unser Atem etwas anderes gezeigt.
Knapp 1,5 Stunden hielten wir aus, dann hieß es: "Jacke an und lauuuuf zum Auto!!"
Also ich finde ja das Zittern hat sich gelohnt und das Gute. Man sieht es ihr noch nicht einmal an. Also Hut ab!
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